Abstract
Pornografie ist leicht verfügbar und wird weitgehend von Männern genutzt, gleichzeitig bleibt das Thema gesellschaftlich jedoch ein Tabu. Besonders in familiären und schulischen Kontexten wird es selten offen angesprochen.
Das Projekt 'Talk about Pornography' zielt darauf ab, Eltern und Pädagog*innen zu unterstützen, effektiv mit Jugendlichen über Pornografie zu sprechen. Dadurch soll die Dialogfähigkeit gefördert werden.
Studien zeigen widersprüchliche Ergebnisse hinsichtlich der Auswirkungen von Pornografie auf Jugendliche: Während einige negative Effekte wie unsichere Geschlechterrollen und erhöhten Leistungsdruck beobachten, wird auch von einer zunehmenden Selbstregulationskompetenz berichtet.
Es gibt einen Bedarf an ressourcenorientierter Medienkompetenzbildung hinsichtlich Pornografie, um die Diskussion in Schulen, Offener Jugendarbeit und Familien zu erleichtern und den Jugendlichen eine realistische Perspektive zu bieten.
Junge Menschen sollten ermutigt werden, sich mit ihrem eigenen sexuellen Verlangen auseinanderzusetzen und sie sollten dabei unterstützt werden, kritisches Denken in Bezug auf pornografische Inhalte zu entwickeln.
Ein zentrales Thema ist die Art und Weise, wie Jugendliche Pornografie als Mutprobe nutzen, indem sie vermeintlich 'krassere' Inhalte konsumieren, um sich in ihren sozialen Kreisen zu beweisen.
Es wird hervorgehoben, dass viele Mädchen unfreiwillig mit Pornografie in Berührung kommen, während Jungen häufiger aktiv danach suchen. Zudem konsumieren Männer im Durchschnitt wesentlich häufiger als Frauen, was auf geschlechtsspezifische Unterschiede in der Nutzung hindeutet.
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