Abstract
Forschungsergebnisse zur Jugendarbeit während Corona
Das europäische RAY-Netzwerk (Research-based Analysis of European Youth Programmes) hat im Herbst 2020 erste Erkenntnisse zu den Auswirkungen von COVID-19 auf die Jugendarbeit in Europa vorgestellt. In einer ersten Studienphase wurden insgesamt 938 beantwortete Fragebögen ausgewertet, davon 560 von Jugendarbeiter*innen und 378 von Jugendlichen.
93 % der befragten Jugendarbeiter*innen geben an, dass die Pandemie ihre Angebote beeinträchtigt hat (70 % extrem, 23 % mäßig). Von den befragten Jugendlichen stellen 79 % fest, dass ihr Zugang zu Jugendaktivitäten und -projekten von den COVID-19-Maßnahmen betroffen war (54 % extrem, 25 % mäßig). Die Corona-Pandemie hat Einfluss auf folgende Aspekte der Jugendarbeit: Räumlichkeiten (69 %), Methoden (52 %), Zeitpunkte (47 %) und Hilfsmittel (46 %). 74 % der befragten Organisationen gaben an, dass sie zeitweise gezwungen waren ihre Einrichtungen zu schließen.
Doch Jugendarbeit hat gerade in diesen schwierigen Zeiten hohe Bedeutung für junge Menschen: 74 % der befragten Jugendlichen geben an, dass es ihnen geholfen hat während dem Lockdown durch Angebote der Jugendarbeit mit anderen jungen Menschen im Austausch zu sein. Ebenfalls 74 % beschreiben, dass Jugendarbeit ihnen eine sinnvolle Beschäftigung geboten hat auf die sie sich freuen konnten. 93 % der befragten Jugendarbeiter*innen geben an, dass sie zumindest Teile ihrer Angebote ins Internet verlagert haben, 17 % der Befragten sogar alle Angebote. Der Großteil der Jugendarbeiter*innen (84 %) hat gezielt die Pandemie und ihre Effekte (auf die Jugendarbeit) zum Thema gemacht.
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